Rekordprojekt: E-Nutzfahrzeug an Bergwildpark Meißner übergeben

Quelle: Werra-Rundschau 16.10.2024 - Eden Sophie Rimbach

Durch das Crowdfunding der VR-Bank Mitte hat der Bergwildpark Meißner ein E-Nutzfahrzeug erhalten. Die Spenden beim bislang größten Projekt dieser Art haben das Ziel übertroffen.

Germerode – Ricke Schatzi schleckt sich über die Schnauze, als das neue Elektro-Nutzfahrzeug offiziell seiner Bestimmung übergeben wird. Eingesetzt wird der weiße Kastenwagen mit Allradantrieb, um die Tiere des Bergwildparks Meißner täglich bei jedem Wetter mit Futter und Wasser zu versorgen. Das E-Fahrzeug ersetzt ein Dieselfahrzeug, das nicht mehr funktionstüchtig war. Finanziell möglich war die Beschaffung durch ein Crowdfundingprojekt, das einen Rekord aufgestellt hat.

Für das neue Fahrzeug hatten die Gemeinde Meißner und der Förderverein Bergwildpark zusammen mit der VR-Bank Mitte ein Crowdfunding-Projekt ins Leben gerufen (wir berichteten). Zusammenkommen sollten bei Start des Projekts vom 6. März bis zum 3. Juni dieses Jahres insgesamt 20.000 Euro. Dieses Spendenziel wurde nicht nur erreicht, sondern mit nun 23.255 Euro auch übertroffen. Für die VR-Bank Mitte ist dieses Crowdfunding-Projekt das mit der höchsten Summe, wie Jochen Eiffert bestätigt. Gemeinsam mit Bettina Fuhlrott und Henry Thiele bildet er den Vorstand der Stiftung „Herz für die Region“ der VR-Bank Mitte.

Bei diesen Crowdfunding-Projekten verdoppelt die VR-Bank Mitte jede Spende mit einem Betrag von bis zu 50 Euro. Dank 197 Einzelspendern sind dabei 12.445 Euro zusammengekommen, zu denen die VR-Bank entsprechend 10.810 Euro dazugegeben hat. „Das ist natürlich ganz bemerkenswert“, sagt Bürgermeister Friedhelm Junghans mit Blick auf die Spendenbereitschaft. Dabei sei das Projekt nach einem guten Start zeitweise schleppend gelaufen, wie er und Harald Zindel, Vorsitzender des Fördervereins, sich erinnern. Zindel sagt, dass er auch Spender gezielt angesprochen habe, damit das Projekt verwirklicht werden konnte. Sein Dank bei der Fahrzeugübergabe am Freitag (11. Oktober) galt der VR-Bank und allen Einzelspendern, Firmen, Institutionen und Vereinen, unabhängig von der Höhe ihres Spendenbeitrags. „Ich kann nur immer noch sagen: Danke, danke, danke!“

Für die Versorgung im Park: (von links) Friedhelm Junghans, Christina Manns, Harald Zindel, Jochen Eiffert, Ortsvorsteher Wolfgang Stricker und die Bergwildpark-Mitarbeiter Heinrich Gräf und Uwe Bauer mit Ricke Schatzi (16). © Foto: Werra-Rundschau Eden Sophie Rimbach

Zindel blickte darauf zurück, wie es im Frühjahr mehrfach Probleme mit dem Multicar gab, bis feststand, dass Ersatz angeschafft werden musste. „Eine Lösung musste her.“ 2018 hatte das Crowdfunding bereits einen Kletterfelsen für den Bergwildpark ermöglicht. Neben der Finanzierung habe es gegolten, ein geeignetes Fahrzeug zu finden, das zum einen klimafreundlich und mit Allradantrieb dem teils hügeligen Gelände des rund 24 Hektar großen Parks gewachsen ist. Den passenden Fahrzeugtyp entdeckte Tierpflegerin Christina Manns bei einer Landwirtschaftsmesse. Bei der Vorführung im Park habe das Fahrzeug schnell begeistert, so Junghans.

Rund 57.000 Euro hätte das neue Nutzfahrzeug gekostet. Dank Zindels Bemühungen sei das jetzige gefunden worden. Als Ausstellungsmodell Baujahr 2022 sei es wie neu, koste allerdings stattdessen rund 29.000 Euro. Im Park ist die Neubeschaffung als erstes E-Fahrzeug etwas besonderes, so Junghans. Emissionsfrei sollte es mit Blick auf den Klimaschutz und das geplante Klimazentrum im Waldwichtelhaus sein. Laut Zindel hat das mit einer Waldlandschaft mit Tieren beklebte Fahrzeug eine Reichweite von etwa 70 Kilometern.

Weitaus größer ist der Radius, aus dem sich Spender daran beteiligt haben. Die Unterstützung sei laut Zindel aus ganz Deutschland gekommen. Gleichzeitig ließen Projekte wie die Erneuerung des Zauns und das Klimazentrum nicht auf sich warten. Die Projekte im Park enden nicht und können von den Einnahmen allein nicht gedeckt werden, so Junghans. Sein Dank galt Zindel, der VR-Bank und allen, die sich beteiligt haben. Über den Förderverein sei im Laufe der Jahre viel für den Park passiert, unter anderem ein Projekt mit Spendengeldern von rund 40.000 Euro realisiert worden. Nun sollen Wege, die durch den Regen ausgespült wurden, für sichere Fahrten des E-Nutzfahrzeugs begradigt werden. Gefeiert wurde der Erfolg im Anschluss mit einem Imbiss, für den Familie Panou sorgte. (Eden Sophie Rimbach)