Bank investiert eine Million Euro in Filiale

Quelle: Thüringer Allgemeine vom 15.04.2025 / Silvana Tismer

Voriges Jahr gab es eine Geldautomatensprengung. Der Zeitplan für die Neueröffnung in Leinefelde steht jetzt


Die Nacht zum 30. September 2024 wird bei der VR-Bank Mitte wohl kein Mitarbeiter so schnell vergessen. Es war ein Montag in den frühen Morgenstunden, als es gegen 3 Uhr krachte. Unbekannte hatten den Geldautomaten in der Filiale in der Bahnhofstraße in Leinefelde in die Luft gejagt. Der Beuteschaden war hoch, noch höher aber der im Gebäude angerichtete Sachschaden. Der Fall gilt auch bei der Kripo in Nordhausen in ihrer Statistik für 2024 als außergewöhnlich. Bis heute sind die Täter nicht gefasst. 

Das Gebäude wurde zunächst provisorisch gesichert, Scheiben waren durch die Detonation herausgeflogen. Es musste sofort ein Notfallprogramm umgesetzt werden. An eine schnelle Wiedereröffnung war damals nicht zu denken. Das wird auch noch Zeit brauchen. „Für uns stand die Frage, ob wir die Filiale wieder provisorisch herrichten oder gleich richtig herangehen“, sagt VR-Bank-Vorstand Björn Henkel. „Wir haben uns gegen das Provisorium entschieden.“ Glücklicherweise sei durch die Wucht der Sprengung die Statik des Gebäudes nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. 

Jetzt steht ein Zeitplan. Noch immer ist das Erdgeschoss nicht nutzbar. Das soll sich aber in einigen Wochen ändern. Im Erdgeschoss soll zunächst eine Übergangsfläche entstehen, in der an anderer Stelle als bisher zwei Geldautomaten und ein Kontoauszugsdrucker genutzt werden können. Bisher stehen auf dem Parkplatz hinter der Filiale gesicherte Geräte von Drittanbietern. Im Kalender steht der 1. Juli, ab diesem Tag soll auch ein Serviceteam dort wieder bereitstehen. Steht diese Übergangsfläche bereit, dann soll parallel dazu das komplette Erdgeschoss instandgesetzt und neugestaltet werden. „Hierfür haben wir noch mit Bauanträgen zu tun, denn der Fokus liegt hoch auf dem Thema Sicherheit“, erklärt auch Jan Michalek, ebenfalls Vorstand der Genossenschaftsbank. Angepeilt für die Fertigstellung ist Anfang 2026. „Die Filiale in Leinefelde hat bei uns hohe Priorität, es braucht aber Zeit.“ Insgesamt will das regionale Geldinstitut in das Objekt etwa eine Million Euro stecken. 

Das zweite Obergeschoss war bislang vermietet. „Wir haben es entmietet. Dort entstanden Arbeitsplätze für unsere Mitarbeiter zum Beispiel für Beratungstermine vor Ort und mobiles Arbeiten“, so Henkel. Das konnte schon im vergangenen Jahr umgesetzt werden. Insgesamt will die VR-Bank mehrere Millionen in ihr Filialnetz stecken. In Northeim beispielsweise ist der Abriss eines alten Gebäudes fast beendet, dort entsteht ein Neubau, der 2027 fertig sein soll. Dort investiert die Bank etwa acht Millionen Euro. Und auch Rosdorf war Ziel von Automatensprengern. Diese Filiale wurde am 22. Februar 2024 heimgesucht und großflächig zerstört. Dort sei man noch in Planung und Abstimmung, ob man die bisherige Filiale saniere oder sich auch dort für einen Neubau entscheide. 
Alle drei Vorstände – Bettina Fuhlrott, Jan Michalek und Björn Henkel – können beruhigen. Es ist keine weitere Filialschließung im Geschäftsgebiet geplant. Insgesamt hat die VR-Bank Mitte um die 100.000 Kunden und zum Stand 31. Dezember vorigen Jahres 49.779 Mitglieder.